Die Rückkehr des Eifzilla?

Nicht nur die Japaner und Amerikaner haben Probleme mit mutierten Riesenechsen, wie uns Hollywood glauben machen möchte. Auch im alten Europa gibt es Gegenden, die bis in die jüngste Vergangenheit von drachenartigen Wesen heimgesucht wurden. Während Drachen im alten China noch als Glückssymbol galten, ziehen sie durch die europäische Mythen- und Sagenwelt eine Spur der Zerstörung. Von den alten Griechen über den deutschen Nationalheld Siegfried bis ins hohe Mittelalter wurde gegen drachenartige Geschöpfe gekämpft. Heute zeugen noch zahlreiche Kirchenfenster von der Bekämpfung des Drachens als die Reinkarnation des Bösen, ja sogar des Teufels, durch den Drachentöter, den heiligen Georg, als Personifikation des Guten, womit der Drachenmythos in unserem Kulturkreis sogar in die Religion Einzug gehalten hat.

Heute hält man den Drachen im allgemeinen für ein Hirngespinst, für ein Fabelwesen, das es in der Realität nie gegeben hat. Auf der anderen Seite akzeptiert man aber die einstige Existenz von Dinosauriern, wobei den Leuten der hier offenkundige Zusammenhang zwischen diesen Tieren nicht aufzufallen scheint. Denn während man Drachengeschichten als Legende abtut, versucht man gleichzeitig Nessie als Relikt aus der Urzeit dingfest zu machen und schafft es einfach nicht, zu akzeptieren, dass es sich hier um nichts anderes als einen Drachen handelt. Einen Drachen, der noch vor 400 Jahren als eben dieser gesehen und akzeptiert wurde.

Auch der enge Zusammenhang zwischen Drachen und Vulkanen ist den Leuten heutzutage nicht mehr geläufig. Dabei ist auch hier die Ähnlichkeit so frappierend, dass man sich über die Ignoranz der Leute nur wundern kann. Selbst im Sprachgebrauch der Vulkanologie stecken immer noch Spuren einstiger Drachentätigkeit. Denn es waren nicht die Vulkane die ausbrachen, - wie soll ein Berg auch ''ausbrechen``- es waren die Drachen, die von Zeit zu Zeit, meist getrieben von Hunger, ihre angestammten Reviere verließen und dabei eine Spur der Verwüstung hinter sich herzogen. (Die zahlreichen Wüstungen in der Eifel zeugen auch heute noch davon.)

Heimsuchungen von Drachen sind deshalb ungewöhnlich, weil sie ihren angestammten Lebensraum - die durch vulkanische Aktivitäten entstandenen Höhlensysteme - fast nie verlassen. Sie ernähren sich im allgemeinen von Fisch und anderen Wassertieren und können so über ganze Generationen hinweg in den heute überfluteten Vulkankratern überleben, wie das sagenumwobene ''Ungeheuer von Loch Ness`` bis heute vortrefflich beweist. Ihre unterirdischen Behausungen haben ihre Eingänge - ähnlich denen der Bisamratten - unter der Wasseroberfläche und sind, da sie in großer Tiefe liegen, fast nie auszumachen. Selten gibt es einen direkten Zugang von der Erdoberfläche aus und wenn, wurden die dort hausenden Drachen spätestens im Mittelalter dort aufgespürt und erlegt.

Erst wenn die Nahrungsversorgung aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gewährleistet ist, wird die Situation kritisch. Der Drache versucht dann seinen Speiseplan durch Ufertiere abzudecken und dazu gehört leider aber unvermeidlich auch manchmal der Mensch.

Jahr für Jahr verschwinden Hunde, Katzen, Badegäste oder aufgemotzte PKWs, deren Insassen sich für ihr nächtliches Liebesspiel einen Parkplatz zu nah am Ufer eines Eifelmaars ausgewählt haben auf Nimmerwiedersehen in den Fluten. Die Dunkelziffer der verschollenen Taucher ist völlig unbekannt, da die Opfer aufgrund des Tauchverbots in den Maaren, ihre Absicht vorher niemandem mitteilen und somit vielleicht an ganz anderen Orten vermisst werden. (``Schatz, ich hol mal gerade Zigaretten!'')